5 Personen weltweit in 12 Stunden finden

Im letzten Jahr rief die DARPA wieder zu einer ihrer aufsehenerregenden Challenges auf. Es wurden 5 Personen in 5 unterschiedlichen Ländern rekrutiert welche es zu finden galt. Und zwar innerhalb von 12 Stunden. Einer hat es fast geschafft.

Dies bedeuted im Klartext: 5 Personen halten sich irgendwo verstreut auf der Welt auf. Die einzige Beschreibung: Beruf, Grösse, Haarfarbe, Augenfarbe, Geschlecht, Figur und ein knapp Passfoto grosses Bild der Person. Ist es möglich alle 5 Personen innerhalb von 12 Stunden ausfindig zu machen und zwar ohne CIA, FBI, Interpol etc. ?

Einer hat es geschafft, zumindest 3 der gesuchten Personen innerhalb der Frist aufzuspüren, Manuel Cebrian, Wissenschaftler in San Diego an der University in California. Während die erste Person in Bratislava nach bereits 7 Stunden ausfindig gemacht werden konnte, dauerten die beiden anderen etwas länger, aber immerhin konnten auch sie innerhalb der 12 Stunden gefunden werden. 2 der Personen, eine war in Stockholm, die andere in London konnte er nicht aufspüren. Der Clou daran ist. Es wurden keine Hunde dafür benötigt.

Wie kann das funktionieren ?

Die Lösung darin liegt im Crowdsourcing, also einfach die Massen dazu zu bewegen bei der Suche zu helfen. Bereits in den 60'er Jahren konnte Stanley Milgram mit seinem small world phenomen nachweisen, dass jeder mit jedem auf dieser Welt über durchschnitttlich 6 andere Personen bekannt ist. Dieses Experiment wurde über die Jahre des öfteren wiederholt und bestätigt.

Cebrian, bediente sich dieses Phänomens und startete die Suche über soziale Netzwerke, wie z.B. Facebook. Dabei wurde jeder Person, welche eine der gesuchten Personen aufspürte ein höherer Geldbetrag zugesagt (USD 500), einem Rekrutierer einer solchen Person, also jemandem der den Finder rekrutierte ein etwas kleinerer Betrag (USD 100) , bis hinab zu jenen ersten 2000 Leuten, welche die Nachricht der Suche verbreiteten (USD 1). Daneben wurden über dieses Medium auch massiv Medien angesprochen, wie Online - Magazine und Blogger. Die gesamte Aktion war mit maximal USD 5.000 dotiert, welche mit diesem Verteilungsschlüssel für alle 5 Personen gereicht hätten.

Was hat das hier zu suchen ?

Ich denke angesichts der immensen Kosten, die für so manche Personensuche auflaufen, sei diese nun erfolgreich oder nicht, ist dies ein Aspekt welchen man in Zukunft nicht ausser Acht lassen sollte. Wir haben auf der Welt tausende von Rettungsorganisationen und Vereinen welche in Summe viel Geld verschlingen und dann doch nur lokal operieren können, oder im Falle von staatlichen Einrichtungen oftmals dem Amtsschimmel unterliegen und auf Beamte oder bei Vereinen auf Mitglieder beschränkt sind welche hier agieren (dürfen).

Dieses Experiment zeigt allerdings, dass mit etwas Intuition und dem Willen neue Wege zu gehen, schier unvorstellbare Dinge möglich sind, und dies mit gar nicht so hohem finanziellem Aufwand.

Just my 2 cents. (R.B.)