Ein für alle unvergessliches Wochenende: Herrnbaumgarten (Master´s Treegarden, wie an der Ortstafel steht) ist der Ort, an dem die Socken ausgestellt werden, die als Pärchen in die Waschmaschine wandern und als Single wieder herauskommen, in dem sich das Nonseum, das Museum zur Verwertung von Gedankenüberschüssen, befindet und es ein eigenes Geschäft für Ladenhüter gibt, der Ort, an dem traditionell Schneckenrennen veranstaltet werden und in dem die im Weinviertel herrschende Gelsenplage am 11. und 12. Oktober ihren absoluten Höhepunkt erreicht hat …

Wer auch immer sein Auto verließ, wurde gefundenes Opfer der Plagegeister, und Gnade denjenigen, die einem dringenden Bedürfnis folgend kurz ins Gebüsch verschwanden oder noch schlimmer, als Versteckpersonen irgendwo im Grünland warten durften. Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen´s mit enorm viel Humor, und wir versuchten die Trails „kurz und knackig“ zu halten, um niemand allzu lange den Attacken auszusetzen.

Das Konzept, die Trails selbst zu planen und als Flanker Verantwortung für ein anderes Team zu übernehmen, ist bei allen gut angekommen. Selbst für diejenigen, die schon länger trailen oder als Begleitpersonen mit dabei sind, war es z.T. eine ganz neue Erfahrung, passende Trails für ein anderes Team zu legen, bewusst mitzugehen, das Team früh genug vor unübersichtlichen Stellen, Straßenverkehr etc. zu warnen, und dabei weder zu stören noch zu „lenken“. Dementsprechend waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl körperlich als auch geistig voll gefordert. Gerade der Anfängergruppe wurde rasch klar, wie viel Gehirnarbeit hinter einem gut geplanten Trainingsaufbau und -ablauf steckt.

Für die Videoanalysen trafen wir – gefolgt von Gelsenschwärmen – im Weingut „Zur Schlafmütze“ zusammen, wo Frau Parth ein herrliches Weinviertler Heurigenbuffet vorbereitet hatte und uns auch noch ein Flascherl Wein spendierte. Vielen herzlichen Dank!

Am Sonntag trainierte eine Gruppe in Schrattenberg weiter, einem Weinort an der Grenze zu Tschechien, der noch die historische Weinviertler Dorfstruktur aufweist: kleine enge Gassen, die sich nach nur wenigen Metern wieder gabeln, mit unendlich vielen Kreuzungen. In diesem Labyrinth waren vor allem die Trailleger gefordert, sich selbst nicht zu verirren ;-) Bei der Anfängergruppe machte sich am frühen Nachmittag dann die große Erschöpfung breit, und nach einer ausgiebigen Feedback-Runde wurde der Heimweg angetreten. Die zweite Gruppe nutzte die verbleibende Zeit noch für weiteres Training.

Unser Resümee: Bei keinem anderen Workshop wurde bisher unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern so viel diskutiert, interessiert nachgefragt und kooperiert. Und noch nie wurde bei aller Ernsthaftigkeit des Trainings so viel gelacht… Wir danken all den großartigen Menschen und Hunden für dieses wunderschöne Wochenende und hoffen, euch im nächsten Jahr wiederzusehen!