Nachlese Warm up – cool down

Aufwärmen war tatsächlich ein Thema an diesem langen Wochenende: Nachdem uns die ersten beiden Seminartage wunderbare Frühsommertemperaturen beschert hatten, brachen am Samstag die berüchtigten österreichischen Eisheiligen verfrüht über uns herein, und wir waren heilfroh darüber, dass unser Weinkeller am Ameiser Kellerberg beheizbar war.

Umso besser, dass wir nach Dr. Barbara Bockstahlers Vortrag nun Bescheid wussten, wie wir unsere Hunde bzw. ihre Muskulatur, Sehnen, Bänder und Gelenke vor dem Trail auf „Betriebstemperatur“ bringen konnten. Für Trail-Hunde liegen noch keine Untersuchungen über spezielle Belastungen vor. Wir möchten uns herzlich bei Dr. Bockstahler dafür bedanken, dass sie sich die Mühe gemacht hat, eines unserer Videos in Hinblick darauf zu analysieren, wie der Bewegungsapparat des Hundes durch das Trailen beansprucht wird und welche „Problemzonen“ sich durch Geschirr, Leine und den Zug daran herausbilden könn(t)en. Die gute Nachricht: bei gutem Leinenhandling und passendem Geschirr handelt es sich beim Trailen im Vergleich zu den klassischen Hundesportarten um eine relativ „gesunde“ Beschäftigung für den Hund, wenn man vor dem Trail diese besonders beanspruchte Muskulatur gezielt aufwärmt und nach dem Trail behandelt. Wir hoffen, dass es Zukunft selbstverständlich wird, auch den Trailhund als Athleten zu betrachten und ihn dementsprechend auf seine Arbeit vorzubereiten. Dass das Aufwärmen mit Massage und Bewegungsübungen übrigens auch ein Hochgenuss für den Hund sein kann, hat uns unser Maskottchen Frau Navratil als Vorzeigehund eindeutig demonstriert.

Mit dem Thema Geschirr und dessen Auswirkungen auf die Wirbelsäule des Hundes sowie mit der Früherkennung bzw. Prophylaxe von pathologischen Veränderungen im Bewegungsapparat hatte sich schon am ersten Tag Mag. Elisabeth Weinwurm auseinandergesetzt. Wir packten die Gelegenheit gleich beim Schopf und überprüften sämtliche Geschirre unserer Hunde auf ihre Passform und Zweckmäßigkeit. Fazit: Da kein Hund dafür geboren ist, ein Geschirr zu tragen, auf welches Zug ausgeübt wird, sollten wir dafür sorgen, ihm das Trailen durch passende Ausrüstung und gutes Leinenhandling so angenehm wie möglich zu gestalten und eventuelle Folgeschäden bereits im Anfangsstadium zu erkennen und zu behandeln.

Dass wir mit diesem Thema einen ganz speziellen Hundehalterkreis angesprochen haben, stellte sich ebenfalls schon am ersten Tag heraus: Sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten viel kynologisches Fachwissen mit, das einerseits die Diskussionen sehr bereichert hat, andererseits dazu beigetragen hat, unsere Tipps rasch in die Praxis umzusetzen. Die von Verständnis und partnerschaftlichem Umgang geprägte Mensch-Hund-Beziehung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirkte sich dementsprechend positiv auf die Arbeit am Trail aus. Daher konnten wir uns voll und ganz auf Fragestellungen wie Motivation, Stresssituationen oder die Beeinflussung des Hundes durch Handlerfehler konzentrieren und gemeinsam Lösungen finden. Herzlichen Dank euch allen für eure aktiven Beiträge, wir haben wieder einmal dazugelernt.

Unsere Trails legten wir wie gewohnt an ständig wechselnden Locations mit wechselnden VPs, was uns durch die vielen, vielen fleißigen Helfer im Hintergrund ermöglicht wurde. Ein großes Dankeschön an alle, die sich versteckt haben, die filmten, das Catering-Service übernahmen und sich um die Hunde kümmerten. Vielen Dank an die Gemeinden im Weinviertel, die unsere Seminare ideell unterstützen und die Ortsbevölkerung informieren, und auch an die regionale Jägerschaft, die uns ebenfalls sehr entgegenkommt. Dank der finanziellen Unterstützung der Erste Bank Laa hatten wir eine weitere eigene Kamera zur Verfügung und konnten damit noch effizienter arbeiten.

Und natürlich haben wir – abgesehen von sehr interessanten Trailvideos – auch unsere kleine Sammlung an Hoppala-Videos erweitert ;-)

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